
Songs von Jan Delay wie „Feuer“ und „Klar“ haben deutschsprachige Musik wieder zurück ins Rampenlicht geholt. Seit Anfang der 90er bahnt sich das Stimmunikat durch die damals aufblühende Deutsch-Rap-Szene und hat auf seinem Weg seither so einiges an Genres und Stilen mitgenommen. Jan Delays Musik ist omnipräsent und rockt, wo auch immer sie aufgelegt wird. Oberflächlichen Pop-Texten gibt der Hamburger eine klare Abfuhr: Mit wohl durchdachten Lyrics beweist Jan Delay seinem stets wachsenden Publikum, dass Gesellschaftskritik weder zwingend in einer Gegen-Alles-Attitüde noch in missionarischer Gutmenscherei enden muss. Im Jahr 2014 veröffentlichte er sein Rock-Album „Hammer & Michel“, in dessen Songs die Einflüsse der Ramones, Punkrock und Powerpop, der frühen Arctic Monkeys und dem Geist der Hamburger Schule stecken. Dieses Album, welches Mädels mit gerecktem Mittelfinger tanzen lässt, eroberte sich Platz eins der deutschen Charts. Auf Jan Delays Live-Konzerten wird offensichtlich, dass seine Musik von der Energie des Moments lebt. Mit seiner ganz eigenen Art holt er auf der Bühne alles aus Funk und Reggae heraus, was geht und wird dabei vom begeisterten Publikum unterstützt. Von groovenden Bässen getragen prangert Jan Delay im Alltag verborgenen Rassismus an, verpasst der Volksverdummung durch die Medien einen Denkzettel und zeigt auf das Mitläufertum kritikloser Musikkonsumenten – eine deftige Mischung, die ohne Ausnahme extrem tanzbar serviert wird.
Source: Reservix